Donnerstag, 23. April 2009

Genial

„ …Fast alle Arbeiten Hartmanns zeichnen sich durch künstlerischen Ernst, dramatische Vitalität und namentlich durch nationales Kolorit aus und haben demzufolge im Vaterland des Künstlers reichen Beifall gefunden. Der nordische Tonfall manifestiert sich besonders in volksliedhafter Thematik, modalen Wendungen und einem tendenziell eher dunklen Klang. Diese Eigenschaften treten mit den Jahren immer deutlicher zu Tage. Das Kompositionshandwerk beherrscht er meisterhaft; sowohl Form als auch thematische Arbeit lassen eine große Souveränität erkennen. Charakteristisch für Hartmann ist eine eher klassizistische Grundhaltung. Die Qualität seiner Werke ist insgesamt hoch. Sein Einfluss auf die nachfolgende Komponistengeneration sollte nicht unterschätzt werden.“

Dieses Loblied auf Herrn Hartmann gilt nicht etwa – wie es nahegelegen hätte – dem Sänger einer mehr oder weniger bekannten Bochumer Deutschrockband sondern einem seiner Vorfahren, einem gewissen Johann Peter Emilius Hartmann.


Johann Peter Emilius Hartmann stammte aus einer deutschen Musikerfamilie, erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater, war aber weitestgehend Autodidakt. Er widmete sich auf Wunsch seines Vaters dem Studium der Rechte und bekleidete von 1829 bis 1870 auch ein Staatsamt. Nachdem er schon ab 1824 als Organist an der Kopenhagener Garnisonkirche tätig war, debütierte er 1832 als Komponist mit der Oper "Ravnen" (Der Rabe oder Die Bruderprobe). 1836 unternahm er seine erste Studienreise nach Deutschland und Frankreich, während der er mit so bedeutenden Musikerpersönlichkeiten wie Frédéric Chopin, Gioacchino Rossini, Luigi Cherubini und Louis Spohr Kontakte knüpfte. Neben dem dänischen Komponisten Christoph Ernst Friedrich Weyse wurde Spohr Hartmanns bedeutendster Mentor. Weitere Reisen – vor allem nach Deutschland – folgten in den nächsten Jahren. Ebenfalls im Jahre 1836 gründete Hartmann den Dänischen Musikverein, dessen Vorsitzender er bis an sein Lebensende blieb. 1843 wurde er Leiter des Studentengesangsvereins, und auch dieses Amt füllte er bis zu seinem Tode aus. Hartmanns Stellung im dänischen Musikleben war unvergleichlich. Er galt zeitlebens als die Autorität schlechthin.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Genen und Musikalität? Hängt es von den eigenen Genen ab, ob man musikalisch ist? Zumindest in diesem Fall liegt die Antwort auf der Hand.

Aber kommt uns seht selbst: Am 25.4. präsentiert euer Lieblingssänger im Musiktheater Piano vorzügliche Kostproben seines künstlerischen Schaffens.

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