Freitag, 31. August 2007

Blutrausch

Jo Hartmann akustisch in der Zeche Bochum - das ist etwas ganz Besonderes. Und deswegen werden bei unserem Auftritt heute auch nicht irgendwelche Instrumente eingesetzt, sondern ganz besondere.

Zum Beispiel die Gitarre von George. Immer wieder erreichen uns Anfragen, was es denn wohl mit diesem abenteuerlich anmutenden Instrument auf sich hat.



Der Legende nach gehörte die Gitarre ursprünglich Geronimo Dallino, dem Ur-Ur-Ur-Urgroßvater von George, der in Arizona und New Mexico zusammen mit Häuptling Cochise von den Bedonkohe-Apachen der US-Armee einen Jahrzehnte langen Guerilla-Krieg lieferte. Häuptling Geronimo war seinerzeit berüchtigt dafür, dass er seine Krieger vor jeder Schlacht mit seltsam betörendem Gitarrenspiel in einen wahren Blutrausch versetzte. Bei jeder Schlacht kämpfte er in vorderster Reihe, die Gitarre war immer dabei.

Erst bei dem Massaker von Wounded Knee, bei dem die US-Armee am 29. Dezember 1890 etwa 200 bis 300 Indianer umbrachte, die verdächtig waren, der verbotenen Geistertanzbewegung um den Medizinmann Wovoka anzugehören, wurde die Gitarre zerstört. Boden und Decke wurden von Kugeln der US-Militärs durchsiebt. Damit endete auch die Zeit der Indianerkriege.

Die meisten Indianer wurden in immer kleiner werdende Reservationen zurück gedrängt, wo sie oft unter ärmlichen Verhältnissen auf die Unterstützung der US-Verwaltung angewiesen waren. Die traditionellen Kulturen der Indianer wurden gewaltsam unterdrückt, zum Beispiel auch, indem man den Familien ihre Instrumente wegnahm. Hier meinte es das Schicksal aber gut mit den Dallinos: Zwar wurde die Gitarre nie vollständig repariert - in aller gebotenen Heimlichkeit gelang es der Familie aber trotzdem, die berüchtigte Klampfe über Generationen vom Vater zum Sohne weiterzugeben.

Ein geschichtsträchtiges Instrument, fürwahr! Immer noch seltsam betörend...

Drum kommt und lauscht! Heute Abend in der Zeche Bochum!


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