Dienstag, 12. Juni 2007

... komm und nenn mich einfach Jo!

Wandelnde Gerippe und ausgemergelte Fitnessfanatiker können einpacken, denn jetzt ist’s auch wissenschaftlich bewiesen: Mollige Männer sind die besseren Liebhaber. Mehr Pfunde gleich mehr Spaß im Bett lautet die Gleichung, die der englische Wissenschaftler Professor James Watson aufstellt. Bei einem Vortrag am University College in London erklärte Watson auch den Grund für das Mehr an Lust und Spaß im Bett: "Mollige Männer schütten mehr Endorphine aus - Eiweißstoffe, die Glücksgefühle hervorrufen." Und diese körpereigenen Glückselixiere sind zudem noch eng an die Substanz Leptin gebunden, die nur im Fettgewebe gebildet wird.



Eigentlich kannten die Menschen den Zusammenhang zwischen Rundlichkeit und mehr sinnlichem Vergnügen schon immer. Schon die alten Römer wussten: Mollige haben mehr Spaß am Leben. So wird Bacchus, der römische Gott des Weins und der sinnlichen Ausschweifungen immer mit ansehnlichen Pölsterchen und glänzenden runden Bäckchen dargestellt. Gleiches gilt natürlich auch für sein griechisches Pendant, den fröhlichen Gott Dionysos, der sich nicht um prüde Moralvorstellungen schert. Und nicht umsonst gilt es zum Beispiel in China auch heute noch als ausgesprochen glücksbringend, die runden Bäuche kleiner, fetter Buddha-Statuen zu streicheln - für mehr Geldsegen, Kinderreichtum, Gesundheit und überhaupt alles im Leben, was gut ist. Aber auch in der Sprache schlägt sich bis heute der Zusammenhang zwischen zu wenig Pfunden und Unzufriedenheit bis heute nieder: Fehlt das Geld, spricht man davon, dass man den Gürtel enger schnallen muss, dass man "mageren Zeiten" entgegen geht. Dürr kann also nicht gut sein, tief im Innern wissen wir das schon lange - trotz Schlankheitswahn und superdünner Models.

Auch die Künstler rund um den Globus wissen nicht erst seit Rubens, dass Erotik auch etwas mit ausgeprägten Kurven zu tun hat. Auch in der modernen Malerei sind dürre Frauen-Akte eher selten und strahlen kaum Erotik und Verführung aus. "Dünn steht von Alters her für Unzufriedenheit und ist auch noch nie mit Sexualität in Verbindung gebracht worden", erklärt Watson, der auch federführend an der Entschlüsselung des menschlichen Gen-Codes mitgewirkt hat, und stellt fest: "Zufriedene Menschen haben einfach mehr Gewicht." Watson glaubt, dass schon die Urmenschen nicht nur Nahrung gesucht haben, um satt zu werden. Die Belohnung für die Mühe hieß nicht nur Essen, sondern auch: Gewichtszunahme - und damit mehr Glücksgefühle, davon ist er überzeugt.

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